Am 22. Oktober feierte das größte Filmfestival Österreichs im Gartenbaukino feierliche Eröffnung – am 1. November ist die 58. Ausgabe der Viennale auch schon wieder zu Ende. Mit der Verleihung der Preise geht am Sonntagabend die 58. Viennale coranbedingt zu Ende – rechtzeitig vor dem neuerlichen Lockdown. Bei einer Abschlussveranstaltung im Gartenbaukino zeigt Direktorin Eva Sangiorgi zum Ende ihrer dritten Festivalausgabe, was sie sich hierfür ausgesucht hat: den Dokumentarfilm “The Truffle Hunters” von Michael Dweck und Gregory Kershaw.
Bevor der Stecker vom Digital-Projektor im Gartenbaukino gezogen wird, werden Preise verliehen und Hoffnungen geschürt. Nur mit guter filmischer Arbeit gelingt es, öfters zu einer Preisverleihung eingeladen zu werden. Kein offizieller Wettbewerb und keine offizielle Jury könnten die Leistungen der Filmemacher besser würdigen, als die Viennale bei ihrer großen Gala Sonntagabend. So werden die Wiener Filmpreise für den besten österreichischen Spiel- und Dokumentarfilm des vergangenen Jahres, der FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik, der “Standard”-Publikumspreis sowie der ErsteBank MehrWERT-Filmpreis vergeben.
Mit dem Spezialpreis der Jury wird die Androiden-Dystopie “The Trouble with Being Born” von Sandra Wollner geehrt, die heuer bei der Berlinale Weltpremiere gefeiert hatte. “Die Macht der Bilder und das verstörende Narrativ dieses Filmes haben uns ambivalent zurückgelassen”, lobte die Jury die Kraft des Werkes, die richtigen Fragen der Zukunft zu stellen. Der Wiener Filmpreis ist mit 6.000 Euro (Bester österreichischer Film) bzw. 4.000 Euro (Spezialpreis) sowie weiteren Zuwendungen durch Sponsoren dotiert.
Die heurigen Viennale Festspiele fielen um drei Tage kürzer aus, statt es ganz abzusagen, dafür stimmt am Ende die Buchhaltung. Das Filmprogramm mit 86 Spiel- und Dokumentarfilmen sowie 27 Kurzfilmen war dünner als in den Vorjahren und trotzdem mehr als genug. 8,8 Stunden verbringt jeder Österreicher pro Tag mit Medienkonsum, keine einzige davon im Kino. Wer heuer ein Viennale-Ticket gelöst hat, muss aus einem anderen Land gekommen sein. Zur Auswahl standen auch zwei Monografien, die Christoph Schlingensief respektive Isabel Pagliai gewidmet waren, Kinematografien für Zelimir Zilnik, das Austrokino der 70er und eine Auswahl des (heuer geplanten) Diagonale-Programms sowie die traditionelle Retrospektive gemeinsam mit dem Filmmuseum, die dem “Recycled Cinema” gewidmet war.
(APA/red)
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