Kultur

“Irgendwann” kann Lacherstorfer wieder lachen

© Emerentine Soulcié

Als Performerin und Komponistin besticht Julia Lacherstorfer durch ihre Spielfreude, Virtuosität und künstlerische Neugierde und ist deshalb aus der österreichischen Musikszene längst nicht mehr weg zu denken. Ihre neue Single “Irgendwann” ist jedoch von Ruhe und Trauer geprägt, was dem Thema des Liedes und ihrem Projekt geschuldet ist. “Irgendwann” ist die fiktive Erzählung einer Frau gegen Ende ihres Lebens, das von harter Arbeit geprägt war, auf das sie aber dennoch dankbar zurückblickt.

Mit ihren mehrfach preisgekrönten Ensembles „Alma“ und „Ramsch und Rosen“ hat die Musikerin Julia Lacherstorfer etablierte Konzertbühnen bespielt und konzertiert: Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Brucknerhaus, Porgy & Bess und viele mehr. Auftritte in Dänemark, Schweden, Irland, Spanien, Armenien, Peru, Mexiko, USA zeichnen ihren Erfolgsweg aus.

Volkslied erhebt Anspruch auf Weiblichkeit

Nicht zuletzt durch ihre langjährige Tätigkeit als Workshopreferentin im Bereich Volksmusik, Jodeln und Improvisation und durch die Übernahme der Intendanz des Festivals wellenklænge in Lunz am See seit 2018, nimmt Julia Lacherstorfer das Thema Volkslied besonders ernst.

Die erste Single “Irgendwann” ist Teil ihres neuen Projekts “Spinnerin (a female narrative)“, das Mitte Oktober erscheint. Julia Lacherstorfer widmet dieses Projekt einer zeitgemäßen künstlerischen Auseinandersetzung mit den Lebens- und Leidensgeschichten von Frauen und dem sozio-kulturellen Erbe, das sie hinterlassen.

Lebensgeschichten als Zeitgeschichte

Die Inspiration stammt von Elisabeth Pozzi-Thanner, einer Österreicherin, die in New York lebt. Erinnerungen und Lebensgeschichten von Bäuerinnen, alle zwischen 1907 und 1932 geboren, erzählen vom Leben, Arbeiten, Kinderkriegen, Älterwerden einer lang vergessenen Welt. “Spinnerin (a female narrative)” soll einen Beitrag leisten, Überlieferungen von einer anderen Seite zu beleuchten, Volksmusikforschung und das Material der Archive ein wenig weiblicher und somit diverser gestalten.

Schwere musikalische Kost

Mit diesen Informationen ist man auf Wissensstand, und man kann den Worten alter Bäuerinnen aus dem Munde von Julia Lacherstorfer mit Unterstützung von Caitlin Smith, Sophie Abraham, Simon Zöchbauer, Lukas Froschauer, Marlene und Elfriede Lacherstorfer unbeschwert zuhören und sich Gedanken darüber machen. Unvorbereitet wird einem möglicherweise der kalter Schauer über den Rücken laufen. “Irgendwann” ist definitiv keine musikalische Aufmunterung für Menschen, die sehr betrübt sind. Julia Lacherstorfer präsentiert ihr Album “Spinnerin (a female narrative)” am 20. Oktober in der Sargfabrik, Wien. Dort gibt es auch die heiteren Noten zu hören.

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Redaktion

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