Medien

Google kauft Premium Artikel von deutschen Zeitungen

© APA/AFP/SUSANA BATES

Der Internetriese Google will Medienhäusern in drei Ländern im Zuge einer neuen Kooperation Geld für bestimmte Inhalte zahlen. Google werde von Verlagen “Lizenzen über qualitativ hochwertige Inhalte für ein neues Nachrichtenformat erwerben”, das noch in diesem Jahr veröffentlicht werden solle, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Damit erhalten Premium Artikel mehr Reichweite und können trotz Paywall bzw. Bezahlschranke eingesehen werden

Nachrichtentexte in Google-Suche

Deutsche Zeitungsverlage wie Axel Springer kämpfen seit Jahren dagegen, dass Google kurze Nachrichtentexte von ihren Internetseiten kostenlos auf sein eigenes News-Portal übernimmt. Im Streit um die Veröffentlichung von Pressetexten im Internet haben deutsche Verlage eine Klage gegen Google zurückgezogen. “Der Grund war die zu erwartende Einschätzung des Gerichts, dass das deutsche Presseleistungsschutzrecht nicht anwendbar sei”, erklärte die Verwertungsgesellschaft VG Media, die die Interessen der Verlage vertritt, nach einer Verhandlung Anfang Juni mit.

Premium Artikel erhalten Reichweite

Unter anderem sollen Nutzer kostenlos auf kostenpflichtige Artikel auf den Internetseiten einzelner Verlage zugreifen können. “So können Verlage, die eine Paywall einsetzen, ihre Reichweite vergrößern und den Nutzern die Möglichkeit geben, Inhalte zu lesen, die sie normalerweise nicht sehen”, erklärte Google.

Deutsche Qualitätsmedien profitieren

Google will Medienhäusern Geld für Premium Artikel zahlen. Das neue Angebot soll in Deutschland, Brasilien und Australien getestet werden. In Deutschland beteiligen sich zunächst das Nachrichtenmagazin “Spiegel”, die Wochenzeitung “Die Zeit” und die Tageszeitungen “Frankfurter Allgemeine Zeitung“, “Rheinische Post” und “Tagesspiegel” an dem Projekt.

Paywall-Journalismus braucht Einnahmen

In den vergangenen Jahren ist der Druck auf Internetkonzerne wie Google und Facebook gewachsen, Medien für Inhalte zu zahlen, mit denen sie selbst große Werbeeinnahmen einstreichen. So kündigte die australische Regierung im April eine verpflichtende Regelung an, wonach die US-Unternehmen den australischen Medienhäusern Nutzungsgebühren zahlen müssen. Die französische Kartellbehörde verpflichtete Google zu Verhandlungen mit den Medienhäusern über eine Nutzungsgebühr.

Google-Platzierung entscheidend

Google weigert sich bisher, für Nachrichten, Fotos und Videos von Medieninhalten zu bezahlen. Die im vergangenen Jahr beschlossene EU-Urheberrechtsreform sieht eine solche Vergütung aber vor. Für Premium Artikel mancher Verlage zahlt Google nun Lizenzgebühren. Von der Platzierung in den Suchergebnissen wird abhängen, wieviel Traffic die Seiten abbekommen. Die gekauften Premium Artikel werden von Google gehostet. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass Google-Werbung dort angezeigt wird, und beide Seiten profitieren.

(APA/red)

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Redaktion

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