In der Station Spittelau spielen U-Bahn Stars im Netz der Wiener Linien
Zu schnellem Ruhm gelangen die Künstlerinnen und Künstler in den Wiener U-Bahn Stationen in der Regel nicht, aber das lehrreiche Erlebnis, vor Tausenden Passanten zu performen, kann einer Karriere im Prinzip nie schaden. Ein Gewinn bedeutet allemal das Körberlgeld, dass die Öffi-Benützer im Klingelbeutel hinterlassen. Weil mit Mundschutz kein Gesang stattfinden kann und selbst instrumentale Musik zu Menschenstaus führen könnte, mussten die U-Bahn Stars seit Ausbruch der Corona-Krise daheim bleiben. So wie alle anderen Bühnen des Landes sind die ausgewählten Spots der U-Bahn-Stars noch eine Weile zugesperrt. Fehlende Kunst und Kultur im öffentlichen Raum wird ersatzweise durch ein stetig wachsendes Angebot im Internet kompensiert. Damit die Fans nicht auf die Musik ihrer LieblingskünstlerInnen verzichten müssen, gibt es ab sofort Musikprogramm online.
Der Schwerpunkt der virtuellen Konzerte wird auf der U-Bahn-Stars Facebook-Seite der Wiener Linien stattfinden. Bekannte und neue U-Bahn Stars streamen aus ihren Wohnzimmern in die Wohnzimmer der Fahrgäste, die schon seit langem keinen Schritt mehr in die U-Bahn setzen konnten. Eine der Künstlerinnen ist Melissa MaHoney, die bereits einen Auftritt mit Facebook-Video hingelegt hat und auf das Herzstück der Live-Übertragungen aufmersam machte: Das Unterstützen der aktiven U-Bahn-Künstler in der Krise. Das anvisierte Spendenziel von Euro 52.000 mithilfe einer kalifornischen Crowdfunding Plattform errechnet sich aus 130 TeilnehmerInnen, die mit dem aufgeteilten Geld ihre durchschnittlichen Fixkosten begleichen könnten.
Den Auftakt auf Facebook/Instagram machte Philip Piller, bekannt aus der Casting-Show The Voice of Germany. Er gab ein Live-Konzert auf der @wienerlinien Instagram-Seite und präsentierte seinen neuen Song „Bleib in Quarantäne“. Ein äußerst berührendes Lied aus der Perspektive der jungen Generation, die aus Sorge um den Schutz der Älteren in Quarantäne bleibt. “Wir bleiben daheim und schließen uns ein, damit wir diese Kurven niedrig halten können. Wir bleiben daheim, damit die Alten nicht von uns gehen. Bitte geh in Quarantäne”. Diese Zeilen aus dem Lied sollten allen Verantwortlichen zu denken geben. Wenn die Berechnungen daneben liegen, was ja alle hoffen (Stichwort “Ruhe vor dem Sturm”), könnte die momentan so vorbildlich kooperative Jugend sich doch noch, im Stil der 68er-Generation, mit einer Mundverkleidung anfreunden.
Das Comeback der MusikerInnen im Netz der Wiener Linien wird sehnlichst erwartet | © Wiener Linien / Johannes Zinner
Die U-Bahnstars begeistern seit fast 3 Jahren unterschiedliche U-Bahn-Stationen mit musikalischer Darbietung aller Art. Öffi-Stadträtin Ulli Sima: „Wir werden diese Zeiten nun gemeinsam so gut wie möglich meistern. Danke an dieser Stelle an die so engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien, die ihren Dienst weiterhin versehen und dafür sorgen, dass Wien mobil bleibt. Wir alle freuen uns auf die Zeit nach der Krise, auf den regulären Fahrbetrieb der Öffis und die coolen Klänge der- U-Bahnstars, die den Fahrgästen so oft ein Lächeln auf die Lippen zaubert – jetzt erst einmal zu Hause, wo wir ja auch alle eine kleine Aufmunterung brauchen können“, so Sima.
Alles zu den U-Bahn-Stars: www.wienerlinien.at/ubahnstars
Konzerte ab sofort auf: www.facebook.com/ubahnstars
Spenden: www.indiegogo.com
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