Touristik

Das bedeutet Reisewarnung Stufe 6 für Urlauber in Kroatien

© Mariamichelle

Das Außenministerium spricht in der Regel Reisewarnungen nur in besonderen Krisensituationen aus. Wenn für Reisende eine generelle Gefährdung für Leib und Leben besteht, wird eine Warnung ausgesprochen und öffentlich kundgetan. Die Einschätzung der Sicherheitssituation eines Landes beruht auf der Gesamtsituation in einer Region bzw. einem Staat auf Grund der dem Außenministerium vorliegenden Informationen. Dass nun auch Kroatien auf die Liste jener Länder gesetzt wurde, für die Reisewarnung Stufe 6 gilt, kommt für viele österreichische Urlauber überraschend. Obwohl das Risiko bekannt war, haben sich Tausende entschlossen, ihre Ferien nicht daheim in Österreich zu verbringen, sondern lieber in den Süden zu fahren.

Aktuelle Reisewarnungen in Bezug auf Covid-19 mit Stand 10. August 2020

Reisewarnung Stufe 6 für Kroatien ab 17. August

Bisher befanden sich schon über dreißig Staaten auf der Liste, darunter Länder wie Ägypten, Albanien, Bangladesch, Weißrussland (Belarus), Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Indonesien, Südafrika, Türkei, Ukraine und die Vereinigte Staaten, die mit Reisewarnung Stufe 6 belegt waren. Für jedes dieser Länder gibt es detaillierte Anweisungen, wie man sich bei einem Aufenthalt im jeweiligen Risikogebiet zu verhalten hat. Bei der Rückreise nach Österreich aus dem Ausland muss man einen Coronatest vorweisen.

Ein negativer Covid-19-Test (PCR-Test) darf nicht älter als drei Tage sein. Liegt kein Bescheid bei der Einreise vor, muss der Test innerhalb von 48 Stunden nachgeholt werden. Die Bundesregierung wünscht sich, dass alle Österreicher, die sich momentan in Kroatien aufhalten, schnellstmöglich nach Österreich zurückreisen. An der Grenze werden sie schon erwartet, was zu einigen Staus in den nächsten Tagen führen kann.

Das historische Split an der dalmatinischen Küste Kroatiens ist bekannt für seine Strände und die Festung | © Marijana

Kurz für strengere Kontrollen an der Grenze

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) fordert strengere Kontrollen für Rückkehrer aus dem Urlaub an den Grenzen: “Hier muss strenger kontrolliert werden. Es ist dringend notwendig, dass die Gesundheitsbehörden sicherstellen, dass hier flächendeckender kontrolliert wird als bisher”, sagt Kurz in der Samstag-Ausgabe der Tageszeitung “Österreich”. Zusätzlich läge es in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich an die Vorgaben zu halten und innerhalb von 48 Stunden einen Corona-Test zu machen. Er hält es auch für sinnvoll, dass Covid-19-Tests für Rückkehrer direkt an der Grenze durchgeführt werden.

Kühler Empfang an der Grenze

Die Reisewarnung Stufe 6 für Kroatien verbunden mit dem Ratschlag der Regierung “Kroatien-Urlauber sollen nach Hause” lässt eine unterkühlte Stimmung nach den Sommerferien im Ausland für Heimkehrer aus dem Urlaub an den Grenzübergängen erwarten.

Corona-Regeln im Ausland

Reisenden wird empfohlen, größere Menschenansammlungen zu vermeiden, den Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten und die hygienischen Vorsichtsmaßnahmen strikt einzuhalten, wenn Reisewarnung Stufe 6 gilt. Positiv getestete Personen und solche, die Verdachtsmomente aufweisen, können in einer staatlichen Gesundheitseinrichtung unter Quarantäne gesetzt werden. Das Krankenhaus ist möglicherweise in einem entlegenen Gebiet, der Zugang zu Familienmitgliedern kann daher stark eingeschränkt oder unmöglich sein. Es wird empfohlen, Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig zu meiden und sich via lokale Medien über die aktuelle Lage auf dem Laufenden zu halten. Aufgrund der globalen Ausbreitung des Coronavirus gelten derzeit Reisewarnungen für 31 Staaten. Für jedes Landes gibt es eigene Empfehlungen und Gefahrenquellen. Reisewarnung Stufe 6 für Kroatien ist den erhöhten Infektionszahlen geschuldet, die bei Rückkehrern aus dem Urlaub gemessen wurden.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (G) im Rahmen einer PK nach einer Sitzung des Ministerrates in Wien am Mittwoch, 3. Juni 2020 | © APA/Schlager

Auf Entscheidungsfreiheit folgt Reisewarnung

“Wir appellieren an die Eigenverantwortung“, so Außenminister Schallenberg Anfang Juni, als das große Pokern um die verbliebenen Urlaubsgäste in Europa unter den Tourismusländern begann. Jeder, der ins Ausland fahren wolle, müsse sich vorbereiten und Vorkehrungen treffen. Der Hausverstand sei der beste Schutz. Laut Schallenberg ist volle Reisefreiheit so bald wie möglich das Ziel. Nach wie vor gelte aber die Empfehlung, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Die Regierung empfehle weiterhin, den Urlaub in Österreich zu verbringen. Die Bereitschaft im Außenministerium für weitere Rückholaktionen ist nach der ersten Welle sowieso abgeebbt.

Veröffentlicht von
Redaktion

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