Kiki Kogelnik Vernissage sorgt für Pop Art Prominenz

Lange Zeit erhielt Kiki Kogelnik kaum Beachtung in der breiten Öffentlichkeit. Findige Kunsthändler haben ihre Glasarbeiten jedoch schon seit Jahrzehnten im Visier. Einige mussten einen langen Atem bewahren, um sie nun zu Top-Preisen am Kunstmarkt veräußern zu können. Denn seit gestern zählt Kogelnik offiziell zu den bedeutendsten in Österreich geborenen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Nach der Eröffnung der prominent besuchten Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien zeigt Kiki Kogelnik: Now Is the Time. Wie gesagt: Nach 25 Jahren ist es wirklich an der Zeit! Für eine Vernissage sowieso. Direktorin Ingried Brugger hat nach der eher unzeitgemäßen Newton-Ausstellung diesmal den richtigen Riecher bewiesen.

Kiki Kogelnik Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien

„Pineapple Head“, 1995, aus der Serie „Little Heads“ wurde im Dezemeber 2021 um 64.000,- Euro im Dorotheum versteigert. | © Christian Jobst

Feminismus made Austria

So lange ist es her, dass die Künstlerin im größeren Rahmen in Österreich ausgestellt wurde. Nun sind viele Werke von Kiki Kogelnik (1935–1997) im Ausstellungshaus auf der Wiener Freyung von 2. Februar bis 25. Juni 2023 zu sehen. Ihre Kunst reicht von Malerei, Zeichnung, Keramik und Installation bis hin zu Performance Art. Sie befasste sich auch mit der Darstellung von Frauen in der Ästhetik von Werbung und Mode. Ihre ikonischen Siebdrucke „Womans Lib“ entstanden während eines Aufschwungs feministischer Bewegungen in den USA und in Europa. Kogelnik wird als Österreichs einzige Pop Art Künstlerin bezeichnet, wollte aber selbst nie so etikettiert werden. (Quelle)

Pop Art Künstlerin on the Road

Nach ihrem Studium an der Akademie für angewandte Kunst und der Akademie der bildenden Künste in den 1950er-Jahren in Wien findet sich Kogelnik in der St. Stephan Gruppe wieder. 1961 übersiedelt sie nach New York und wird Teil einer Künstlergruppe, der unter anderem Andy Warhol und Roy Lichtenstein angehörten. Nach 1966 spielt sich ihr Leben zwischen New York, Wien und Bleiburg ab. Anfang der 90er Jahre wird Kiki Kogelnik eingeladen, Glasskulpturen mit der Glasmanufaktur von Adriano Berengo in Murano, Venedig, herzustellen. Ihre „Venetian Heads“ sind heute begehrte Sammlerstücke. Ein Jahr vor ihrem Tod wird die Kiki Kogelnik Foundation in New York gegründet. ​Sie stirbt am 1. Februar 1997 an Krebs (in Wien) und wurde in ihrer Heimat Bleiburg, Kärnten beigesetzt.

Kiki Kogelnik working on one of her Bomb sculptures in her studio in New York, 1965.

Kiki Kogelnik working on one of her Bomb sculptures in her studio in New York, 1965. | © Kiki Kogelnik Foundation / John Pratt

Entdeckung von Kiki Kogelnik

Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit der Kiki Kogelnik Foundation, aus deren Besitz die meisten gezeigten Werke der Künstlerin stammen. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Kunstmuseum Brandts (Odense/Dänemark) und dem Kunsthaus Zürich (Schweiz) organisiert, wo sie anschließend auch zu sehen sein wird. Das Kunstforum Wien veranstaltete eine Vernissage, zu der viele geladene Gäste erschienen sind.

Unter anderem: Christian Ludwig Attersee (Künstler), Johannes Bruckenberger (APA), Harald Mahrer (WKÖ), Robert Zadrazil (UniCredit Bank Austria), Magdalena Hankus (Hankus 3sixty), Helga Rabl-Stadler (Kulturexpertin), Irene Sagmeister (We Love TBWA), Christina Marie Zöch (Belvedere) und hunderte weitere Prominente. Die Ausstellungseröffnung wurde regelrecht gestürmt.

(PA/red)