Manege frei für die Vielfalt des Musiktheaters
Das Zelt des Circus-Theater Roncalli am Wiener Heumarkt verwandelte sich am Mittwochabend, 17. September 2025, in den Treffpunkt der heimischen Musiktheaterwelt. Bei der Gala des Österreichischen Musiktheaterpreises, die in Kooperation mit Johann Strauss 2025 Wien stattfand, wurden in 22 Kategorien Leistungen aus Oper, Operette und Musical ausgezeichnet.

Initiator Karl-Michael Ebner mit Schauspieler Tobias Moretti, Sonderpreisträger Crossover. | © Christian Jobst
Strahlende Gewinner
Die Wiener Staatsoper und das Theater an der Wien gingen mit jeweils vier Trophäen als große Sieger hervor. An der Staatsoper wurden Georg Nigl für seine Hauptrolle in „Le Grand Macabre“, Holly Flack und Michael Laurenz für ihre Nebenrollen sowie das Ausstattungsteam von „Animal Farm“ ausgezeichnet.
Das Theater an der Wien überzeugte mit Lydia Steiers Regiearbeit bei „Candide“, der musikalischen Leitung von Petr Popelka in „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ sowie mit den Gesamtproduktionen „Candide“ (Operette) und „Wo die wilden Kerle wohnen“ (Jugend).
Auch die Salzburger Festspiele wurden prämiert: Lisette Oropesa erhielt den Preis für die beste weibliche Hauptrolle in „Hamlet“, und „Der Idiot“ wurde zur besten Opernproduktion gekürt. Das Landestheater Linz gewann mit „School of Rock“ als bestes Musical.
Nachwuchs im Rampenlicht
Besondere Aufmerksamkeit galt den Nachwuchskategorien. Jaye Simmons (Volksoper Wien) nahm den Preis für die beste weibliche Nachwuchsleistung entgegen, überreicht von Michael Schade. Matteo Ivan Rašić wurde als bester männlicher Nachwuchs für seine Rolle des Nemorino in „L’elisir d’amore“ an der Oper Burg Gars ausgezeichnet.
Jaye Simmons (Volksoper Wien) erhält den Preis „Bester Nachwuchs weiblich“. | © Christian Jobst
Off-Bühnen mit Gewicht
Ein Höhepunkt war die Ehrung des Rabenhof Theaters, das für Luziwuzi zur besten Off-Produktion gekürt wurde. Tom Neuwirth übernahm darin die Hauptrolle als Erzherzog Ludwig Viktor und zeigte sein Debüt in einem musikalisch-theatralen Abend jenseits der großen Opernhäuser.
Sonderpreise und Lebenswerk
Neben den Wettbewerbskategorien verlieh die Jury auch mehrere Sonderpreise. Das Klangforum Wien wurde als Orchester ausgezeichnet, Barbara Pálffy für ihre Fotografie, das Tiroler Landestheater für die Wiederentdeckung Des Simplicius Simplicissimus Jugend und die Internationalen Barocktage Stift Melk als Festival.
Für große Emotionen sorgten die Ehrenpreise: Cecilia Bartoli erhielt den Großen Preis der Jury, Tobias Moretti wurde in der Kategorie Crossover ausgezeichnet. Der Abend gipfelte in der Würdigung des italienischen Bassbaritons Ferruccio Furlanetto, der mit dem Preis für sein Lebenswerk geehrt wurde.
Bassbariton Ferruccio Furlanetto wird mit dem Sonderpreis für sein Lebenswerk geehrt. | © Christian Jobst
Musiktheaterpreis 2025
Zu den Gästen der Gala zählten neben Initiator Karl-Michael Ebner zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft. Gesehen wurden unter anderem Ioan Hollender, der langjährige Direktor der Wiener Staatsoper, Violinistin Lidia Baich, Opernsänger Michael Schade, Schauspielerin Pia Baresch, Clemens Unterreiner (Oper Burg Gars), Kulturmanager Lukas Crepaz, Ausstellungsmacher Lois Lammerhuber, Gastronom Luigi Barbaro, Markus Hinterhäuser (Salzburger Festspiele), Peter Hofbauer (Metropol), Kathrin Zierhut-Kunz (ORF III), Mario Rossori (Poppate) sowie Doris Zucker (No Limits).
(PA/red)