Hundert Jahre S.C. Hakoah Wien: Ein Pokal kehrt heim
Am Mittwoch, 17. September 2025, stand Wien ganz im Zeichen der Fußballgeschichte: Der traditionsreiche jüdische Sportclub Hakoah Wien feierte in der Naturarena Hohe Warte sein 100-Jahr-Jubiläum als erster österreichischer Profi-Fußballmeister. Höhepunkt des Gala-Abends war die Rückkehr des originalen Meisterpokals von 1925 nach Österreich. Das wertvolle Stück war 1938 nach Israel gebracht worden und kehrte nun, getragen vom Präsidenten der World Maccabi Union Adi Rubinstein, nach Wien zurück. Mit Standing Ovations nahmen Hakoah-Präsident Thomas Löwy und Vizepräsident Daniel Fuchs die Trophäe entgegen.
Blick ins VIP-Zelt auf der Hohen Warte. | © Katharina Schiffl
Fußballgeschichte mit Wiener Bezug
Die Geschichte des S.C. Hakoah ist eng mit Wien verbunden. Bereits 1923 schrieb der Verein Fußballgeschichte, als er als erste nicht-britische Mannschaft West Ham United in London mit 5:0 besiegte. Zwei Jahre später gewann Hakoah die neu gegründete österreichische Profi-Meisterschaft vor Rapid und den „Amateuren“ (heute Austria Wien). Spieler wie Béla Guttmann, später Trainer von Benfica Lissabon und einer der prägenden Figuren des europäischen Fußballs, begannen hier ihre Karriere.
Sport, Kultur und Erinnerung
Die Jubiläumsfeier verband Sport mit Kultur. Schauspielerinnen wie Sandra Cervik und Herbert Föttinger lasen Texte von Friedrich Torberg, Erwin Steinhauer interpretierte Lieder von Hermann Leopoldi und Fritz Löhner-Beda, begleitet von Marika Lichter, Oberkantor Shmuel Barzilai und dem Ensemble Klezmer Pulse. Auch Leopoldis Sohn Ronald erinnerte an das musikalische Erbe seines Vaters.
Marika Lichter mit Klezmer Pulse auf der Bühne. | © Katharina Schiffl
Neben künstlerischen Beiträgen wurden auch die „Hakoah Awards“ verliehen: Schwimmerin Aviva Hollinsky und Judoka Stephan Hegyi erhielten Förderpreise, zudem wurde Vereinsurgestein Fred Sinai geehrt.
Prominente Gäste
Unter den Gästen befanden sich Vertreter der österreichischen Fußballszene wie ÖFB-Geschäftsführer Thomas Hollerer, Rapid-Präsident Alexander Wrabetz, Sturm-Geschäftsführer Thomas Tebbich und TSV-Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl. Auch Diplomaten wie Israels Botschafter David Roet, Funktionäre der Israelitischen Kultusgemeinde, Fußballlegende Franz Hasil und zahlreiche Künstlerinnen und Künstler nahmen teil.
Mit dem Reinerlös des Gala-Abends sollen zusätzliche Trainingsmöglichkeiten geschaffen werden, um Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Weg zur Weltspitze zu unterstützen.
Wer nicht persönlich beim Gala-Abend dabei sein konnte, hat dennoch die Möglichkeit, den Verein zu fördern: Unter folgendem Link können Spenden geleistet werden – zweckgebunden für die nachhaltige Unterstützung der Athletinnen und Athleten:
(PA/red)