Gams-Trophäen und Branchen-Romy in Kitzbühel

Mit der Vergabe der goldenen Gams-Trophäen endete in Kitzbühel die 13. Ausgabe des Filmfestivals, die heuer erstmals eng mit der Kurier Branchen-Romy verknüpft wurde. Beide Preisverleihungen fanden in der ROMY Hall auf Schloss Kaps statt und boten einen umfassenden Überblick über aktuelle filmische Aufzeiger, aufstrebende Talente und strukturelle Fragen der Branche. Festivalleiter Markus Mörth ordnete die Auszeichnungen als sichtbares Zeichen der starken Qualität des aktuellen Jahrgangs ein.

„Gams“-Trophäen im Rahmen der „KURIER BRANCHEN ROMY“ 2025.

Moderator Markus Freistätter, Schauspielerin Verena Altenberger und Festivalleiter Markus Mörth | © Romar Ferry

Gams-Auszeichnungen 2025

Die Jury vergab die Gams-Trophäen in mehreren Kategorien. Die Entscheidungen zeigen ein breites Spektrum an Formen und Herangehensweisen, das von Langfilm über Dokumentation bis zum Kurzfilm reicht.

  • Bester Spielfilm: „White Snail“ von Elsa Kremser & Levin Peter
    Ausgezeichnet wurde die Gesamtleistung des Films, der durch sein konzentriertes Schauspiel und seine klare Bildgestaltung überzeugte.
  • Bester Dokumentarfilm: „Full Support“ von Michal Cohen
    Der Film erhielt die Auszeichnung für seine präzise beobachtende Herangehensweise und einen strukturierten Zugang zum Alltag seiner Protagonistinnen.
  • Kurzfilm International: „Teresa, Station B“ von Katharina Sporrer
    Die Jury würdigte die klare Figurenführung und das kompakte filmische Konzept.
„Gams“-Trophäen im Rahmen der „KURIER BRANCHEN ROMY“ 2025.

Regisseurin Katharina Sporrer gewann mit „Teresa, Station B“. | © Romar Ferry

  • Kurzfilm Österreich: „Night of Passage“ von Reza Rasouli
    Der Beitrag wurde für seine stringente Umsetzung und sein konsequentes formales Konzept ausgezeichnet.
„Gams“-Trophäen im Rahmen der „KURIER BRANCHEN ROMY“ 2025.

Regisseur Reza Rasouli nimmt auf der Bühne die Gams-Trophäe entgegen. | © Romar Ferry

  • Lobende Erwähnung: „Die letzten Menschen“ von Nicolás Pindeus
    Gelobt wurde die stilistisch reduzierte Gestaltung und die klare visuelle Umsetzung.
  • Mountain Sport Shorts: „Sariri“ von Paul Schweller
    Die Jury hob die sorgfältige fotografische Arbeit und die ausgewogene Montage hervor.
  • Publikumspreis: „The Voice of Hind Rhajab“ von Kaouther Ben Hania
    Der Film wurde zum Favoriten der Festivalbesucherinnen und -besucher gewählt.

Die Zusammenschau zeigt eine Festivaledition, die sich sowohl der Nachwuchsförderung verpflichtet als auch international klar positioniert.

„Gams“-Trophäen im Rahmen der „KURIER BRANCHEN ROMY“ 2025.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des 13. Filmfestival Kitzbühel mit Gams-Trophäe. | © Romar Ferry

Branchen-Romy: Anerkennung

Im Anschluss an die Gams-Verleihung wurde in der ROMY Hall auch die Branchen-Romy vergeben, die traditionell jene Gewerke würdigt, die hinter der Kamera arbeiten. Laut Kurier.at wurde der Abend 2025 stärker als in früheren Jahren von Hinweisen auf die angespannte Fördersituation begleitet.

Besonderes Gewicht hatte die Rede des Platin-ROMY-Preisträgers Michael Wolkenstein, der darauf hinwies, dass Filmförderungen keine „Gefälligkeiten“, sondern grundlegende Infrastruktur seien. Der Produzent erinnerte an die internationale Bedeutung österreichischer Produktionen und appellierte an die Politik, verlässliche Rahmenbedingungen zu garantieren.

Auch Regisseurin Alexandra Makarova, ausgezeichnet für „Perla“, thematisierte die Herausforderungen, die sich aus den Kürzungen – insbesondere im Bereich FISA+ – ergeben hätten. Die Kurier-Berichterstattung dokumentierte mehrfach Zustimmung im Saal, die den Tenor des Abends bestätigte.

Weitere Preise gingen unter anderem an: die Serie „Crooks“ (Regie: Marvin Kren), den Zweiteiler „Sturm kommt auf“, die Produktion „Die Affäre Cum-Ex“, sowie an das Porträt „Renate“, das der 87-jährigen Kinder- und Jugendbuchautorin Renate Welsh besondere Wertschätzung einbrachte.

Zwei Formate, ein Überblick

Die Kombination der Gams-Auszeichnungen mit der Branchen-Romy bot in Kitzbühel einen strukturierten Überblick über aktuelle filmische Arbeiten und die Situation der Produktionslandschaft. Während das Festival die kreativen Ergebnisse sichtbar machte, rückte die Branchen-Romy die Rahmenbedingungen ins Blickfeld. Für Kitzbühel markiert diese Verbindung einen deutlichen Mehrwert.

(PA/red)