Omas Mohnstrudel mit extra Morphin macht schläfrig

Wegen eines erhöhten Anteils an Morphin im verwendeten Mohn von Backwaren zweier österreichischer Hersteller, die unter anderem beim Diskonter Lidl erhältlich sind, wurde eine Warnung vor dem Verzehr der betroffenen Produkte gewarnt. Die Produzenten Panther Brot GmbH und Linauer Backstube GmbH informieren über den Rückruf folgender Backwaren mit Mohnfülle: “Omas Backstube Klassischer Mohnstrudel, 600g” mit Mindesthaltbarkeitsdatum von 15.08.2020 bis einschließlich 28.08.2020 und “Omas Backstube Gemischtes Kaffeekränzchen, 300g”. Im letzteren sind mehrere süße Gebäckstücke enthalten, wobei eines davon die Mohnfülle enthält, die nicht zum Verzehr geeignet ist.

Lidl und Anker starten Rückruf

Wegen des möglichen Gesundheitsrisikos sollen die betroffenen Mohnstrudel und Mohntascherl nicht verzehrt, sondern in einer Filiale des Diskonters Lidl bzw. des Backwarenherstellers Anker zurückgegeben werden. Andere „Omas Backstube“-Produkte sind vom Rückruf ebenso nicht betroffen. Auch andere Anker-Produkte seien nicht vom Rückruf betroffen. Mohnsamen werden aus Schlafmohn gewonnen. Sie werden in Backwaren, als Verzierung auf Lebensmitteln, für Kuchenfüllungen und Desserts und zur Herstellung von Speiseöl verwendet.

Zu viel Morphin im Graumohn

Die Schlafmohnpflanze enthält narkotische Alkaloide wie Morphium und Codein. Das Gesundheitsministerium prüft regelmäßig in Österreich angebaute Mohnsamen auf den Gehalt an Morphin und Codein zur Datenerhebung. Im Sommer 2018 wurden 25 Proben aus ganz Österreich untersucht. Nur bei einer einzigen Probe war unter Berücksichtigung einer plausiblen Verzehrmenge die akute Referenzdosis für Morphin und Codein überschritten. Mohnsamen können als Nahrungsmittel sowie zur Ölgewinnung verwendet werden. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt eine maximale tägliche Aufnahmemenge von 6,3 µg Morphin je Kilogramm Körpergewicht.

Warnung: Aufgrund eines möglichen Gesundheitsrisikos sollten Kunden den Rückruf unbedingt beachten und die betroffenen Produkte nicht verzehren.

(PA/red)