Heftige Premiere von “Ladies Night” im Vindobona

Garantiert jugendfrei und dennoch nichts für kleine Kinder ist das Bühnenstück “Ladies Night” im Theater Vindobona am Wallensteinplatz, das seinen Weg vom kleinen Stadttheater Berndorf in die große Hauptstadt gefunden hat. Unter der Regie von Viktoria Schubert lassen sechs gestandene Männer alle Hüllen fallen, um ihrer finanziellen Misere zu entfliehen. Die Handlung des Stücks wurde 1:1 auf die Vindobona-Bühne transferiert und hat seine beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt. Ein begeistertes Premieren-Publikum lachte und klatschte über Christoph von Friedl, Werner Brix, Reinhold G. Moritz, Robert Kolar, Martin Bermoser und Thomas Höfner besonders laut, denn diese Ensemblemitglieder standen am Ende der Aufführung vollkommen nackt da.

Ladies Night im Vindobona | © Jan Frankl

Männer Strip zum Kreischen komisch

Erzählt wird die Geschichte von sechs arbeitslosen Fabriksarbeitern vom Land, die eine Männer-Striptease-Truppe gründen, um sich weiterhin ihr Bier im Stammlokal leisten zu können. Die fesche Kellnerin Maggie (gespielt von Linda Hold) bringt den Burschen die nötigen Tanzschritte und das Ausziehen ihrer Unterwäsche bei. Bis die Amateure im Showgeschäft so richtig angekommen sind, müssen noch etliche Zweifel und Ängste überwunden werden. Am Ende stehen die Männer ihren Mann, auch wenn die Männlichkeit auf der Strecke bleibt. Die hat sozusagen ihr letztes Hemd für einen Moment des Jubels auf der Kleinbühne ausgezogen.

Ladies Night im Vindobona

Die Idee zu “Ladies Night” stammt von der britischen Filmkomödie “Ganz oder Gar nicht” aus dem Jahr 1997. Das Köstliche am Theaterstück unter der Regie von Vicky Schubert ist die Doppeldeutigkeit zwischen Fiktion und Realität. Als die Männer-Strip-Truppe letztendlich im berühmten Club Chez Max von Wolfgang Fifi Pissecker auftreten darf, hätte es genauso das berühmte Vindobona von Direktor Wolfgang Ebner sein können. Die Regie belässt das Stück jedoch zu 100% im Fach Komödie, was bei der Vielzahl brisanter Männer-Themen ein wahres Kunststück ist. Arbeitslosigkeit, Impotenz, körperliche Beeinträchtigung und Alkoholismus sind nur einige der angesprochenen Problemfelder, für die es keine tiefergehende Auflösung gibt.

Claudia Kristofics-Binder und Thomas Zorzibei der Premiere von "Ladies Night" | © Andreas Lepsi

Vicky Schubert und Stefano Bernardin | © Andreas Lepsi

Adriana Zartl und Marcus Strahl | © Andreas Lepsi

Missy May und Sigrid Hauser im Theater Vindobona

Missy May und Sigrid Hauser | © Andreas Lepsi

Dolores Schmidinger und Fritz Egger | © Andreas Lepsi

Das Ladies Night Ensemble im Vindobona mit Regisseurin Vicky Schubert

Premiere für ein volles Haus

Das Vindobona hat sich seit der Wiedereröffnung aufgrund der Pandemie ziemlich schwer getan, ausreichend Publikum ins Theater zu locken. Mit “Ladies Night” könnte der große Umschwung beginnen, den sich das Theater allemal verdient hat. Zur Premiere am 4. Oktober 2022 war das Haus bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche prominente Gäste, wie Dolores Schmidinger, Fritz Egger, Sabine Petzl, Konstanze Breitebner, Stefano Bernardin, Gary Lux, Sissi Gotsbachner, Missy May, Marcus Strahl, Adriana Zartl, Ulrike Kriegler, Claudia Kristofics-Binder und Peter Stöger sind gekommen, um Christoph von Friedl, Werner Brix, Reinhold G. Moritz, Robert Kolar, Martin Bermoser, Thomas Höfner beim Strippen anzufeuern.

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