Donaukanal-Graffiti bei einer Schifffahrt legal entdecken

Mit sieben Schiffen verfügt die DDSG Blue Danube über eine schlagfertige Flotte im Donaustrom und Donaukanal. Neben Linienfahrten werden City Cruise Fahrten, Donaurundfahrten und Abendrundfahrten angeboten, die sowohl bei Urlaubern als auch einheimischen Passagieren hoch im Kurs stehen. Verbunden mit Unterhaltung, kulinarischen Köstlichkeiten und Sightseeing wird jede Fahrt zum speziellen Erlebnis. Bei der Street Art River Cruise an Bord der MS Blue Danube erhält man nun wieder die Gelegenheit, in das Thema der lokalen Graffiti-Szene einzutauchen. Während einer Rundfahrt erfährt man Wissenswertes über Straßenkunst und dessen Entstehung in Wien. Sind Graffiti am Donaukanal legal und wer steckt hinter den Urban Art Kunstwerken? Ein sachkundiger Tour-Guide erklärt die Wiener Szene und dessen Entstehung auf der Fahrt vom Schwedenplatz bis zu Schleuse Nussdorf und zurück.

Street Art River Cruise am Donaukanal

Entlang der Route gibt es unzählige Graffiti Writings am Ufer des Donaukanals zu bestaunen. Patrick Hackermüller kennt die Szene seit den 80er-Jahren und gab bei der “Street Art River Cruise” Kick Off Fahrt sein Wissen preis. Heutzutage gelten gut gemachte Graffiti allgemein als akzeptiert in der Bevölkerung. Die Stadt Wien hat schon früh begonnen, legale Malflächen für Sprayer bereitzustellen und Graffiti-Künstler tunlichst nicht zu kriminalisieren. Der “Wiener Weg” hat in diesem Fall Erfolg gezeigt und einen Freiraum für künstlerisch-aktivistische Stadtbewohner geschaffen. Die Sprayer haben das Stadtbild über Jahrzehnte bereichert und tragen nun auch zur Wertschöpfung bei. Die Dichte an Graffiti am Donaukanal ist jedenfalls einzigartig. Großflächige Werke an leicht zugänglichen Stellen sind oft nur kurz zu sehen, bevor ein anderer die Fläche für sich beansprucht.

Graffiti-Tour mit der MS Blue Danube

Die Dauer der Fahrt beträgt 75 Minuten und wird von sachkundigen Erläuterungen begleitet. Patrick Hackermüller von der Levin Statzer Foundation ist ein Vortragender und kennt die Wiener Graffiti-Szene und ihre ungeschriebenen Regeln. Wann ist es ok, das Kunstwerk eines anderen Sprayers zu übermalen? Wie hoch können Strafen ausfallen, wenn man von der Polizei beim Sprühen erwischt wird? Welche Flächen am Donaukanal sind legal für Graffiti und welche tabu? Auf viele Fragen hat der Experte am Schiff die passende Antwort parat und verrät (als Szene-Mitglied) trotzdem keine Betriebsgeheimnisse. Dass es sich traditionell um ein “Jungs-Ding” handle und die Regeln der Sprayer recht hierarchisch geprägt seien, blieb überraschenderweise nicht unerwähnt. Alles im allem bekommt man eine geschichtlich interessante Aufarbeitung der Wiener Szene präsentiert.

DDSG Geschäftsführer Wolfgang Hanreich und Graffiti-Experte Patrick Hackermüller

DDSG Geschäftsführer Wolfgang Hanreich und Graffiti-Experte Patrick Hackermüller.

Vorbei am Zaha-Hadid-Haus

Nicht nur illegale Kunstwerke oder solche an eigens errichteten Wänden schmücken die Ufer des Donaukanals. Sogar Wohnhäuser folgen dem Trend und geben ihren Fassaden einen Urban Art Anstrich. Das Zaha-Hadid-Haus fügt sich optisch in die Umgebung ein und zollt der Kunstform Graffiti förmlich Respekt. Anders als hastig hingemalte Originale an illegalen oder semi-legalen Flächen, die oft schon nach wenigen Tagen wieder weg sind, ist die Bemalung am Zaha-Hadid-Haus permanent und mit Schutzlack versehen.

 

Die Street Art River Cruise der DDSG am Donaukanal findet von 4.9. – 30.10. 2022 statt und startet jeweils am Sonntag um 16:00 Uhr an der Schiffsstation beim Schwedenplatz, Franz Josefs Kai 2. Die Dauer der Tour beträgt 75 Minuten. Sie ist dieses Jahr auch Teil der “Lange Nacht der Museen” am 1. Oktober 2022.

(PA/red)