Dots-Sushi Mariahilfer Straße macht den Laden dicht
Noch vor ein paar Jahren war Martin Ho on top of the world und Darling der österreichischen upper class. Mit best buddy Sebastian Kurz an der Seite standen ihm alle Türen offen. Investoren standen Schlange und finanzierten ein Gastronomieprojekt nach dem anderen. Sein Expansionskurs schritt in atemberaubenden Tempo voran. Begonnen hatte alles im Dots Sushi-Lokal auf der Mariahilferstraße. Die süßen Teilchen trafen den Geschmack der Zeit und schon bald verspürte der Betreiber Lust auf mehr. Am 3. Juni 2020, mitten in der Corona-Pandemie, eröffnete Ho das vermeintlich bessere DOTS auf der Mariahilfer Straße 36. Das Lokal an der neuen Adresse hatte jedoch weniger Charme als das ursprüngliche und wirkte von Außen betrachtet generisch. An die Erfolgszeiten des Ur-Dots kam es nie heran und neben den vielen anderen Dots Etablissements verlor es an Bedeutung. Die Konsequenz daraus: Das Kapitel Dots Mariahilfer Straße 36 geht zu Ende. Martin Ho verkündigte auf Facebook die Schließung des Sushi-Lokals in Wien Neubau per Ende August 2024. Gleichzeitig gab er Abwanderungspläne in Richtung Dubai bekannt.
Party-Gastronom mach dicht
Während der Corona-Krise wurde in seinen Etablissements Party gemacht, während andere auf die Einhaltung der Maskenpflicht beim Gang aufs WC achten mussten. Mit Sebastian Kurz auf Staatsreisen und nach Dienstschluss in den Hinterzimmern seines Party-Imperiums gab es scheinbar keine Limits. Als junger Österreicher mit Migrationshintergrund war er zudem vor Anfeindungen aus dem linken Politik-Gesinnungssprektrum gefeit, was ihn ungebremst voran brachte. Erst nach dem Sturz seines freundschaftlichen Protegés, des ehemaligen ÖVP-Kanzlers, der den Fehler beging, die von ihm mitgestaltete globale Coronapolitik einen Tick zu früh beenden zu wollen, traten Neider und Feinde aus Wirtschaft und Politik ungeniert vor den Vorhang und präsentierten ihm die Rechnung. Ehemalige Geschäftspartner, diverse Behörden und die Wiener Arbeiterkammer kamen seiner Unternehmensgruppe auf die Spur und prangerten angebliche Missetaten an: Unbezahlte Löhne, fehlende Betriebsgenehmigungen und andere Fehlleistungen rückten mit einem Schlag unzensiert in den Fokus der Öffentlichkeit.
Abwanderung Richtung Dubai
Nicht nur Youtube-Influencer und Twitch-Streamer haben das Steuerparadies in den Vereinigten Arabischen Emiraten für sich entdeckt. Auch Martin Ho findet Dubai verlockend und möchte sich dort ansässig und geschäftstüchtig machen. Noch in diesem Jahr hat die DOTS GROUP vor, ihren ersten Standort außerhalb Österreichs im arabischen Raum – sprich Dubai – zu eröffnen und damit die “internationale Expansion” einzuläuten, erklärte Ho gestern in einem Posting auf der Meta Plattform Facebook. Nach Umbauarbeiten wird in den Räumlichkeiten des ehemaligen „Dots Establishment“ auf der Mariahilfer Straße im Oktober 2024 ein neues, urbanes mediterranes Konzept eröffnen. Am 31. August 2024 schließt das Dots-Restaurant Mariahilfer Straße für immer.
Stehaufmännchen Martin Ho
Der kunstsinnige Gastronom, der einst Puber für einen echten Künstler hielt, wird in Wien weiterhin gute Umsätze machen, wenn es sein Kerngeschäft halten kann. Man braucht sich um Ho keine Sorgen machen, solange er die Beteiligungen an den cash cows in der Wiener Nachtgastronomie behält, darunter die Nachtclubs „DOTS – The Hidden Club“ auf der Mariahilfer Straße. die „Pratersauna“, „VIE i PEE“ und „X Club“, Doch es gibt einen Haken: Der Betrieb von Lokalitäten für ein teils minderjähriges Publikum ist nur mit zugedrücktem Auge der Stadtpolitik langfristig aufrecht zu erhalten. Hierfür wäre einiges an Versöhnung zu leisten. Zum Beispiel Schulden begleichen. Neue Restaurants der DOTS Group sollen laut Aussendung von Martin Ho nur noch in Premiumlagen im innerstädtischen Bereich angesiedelt werden.
(red)