Hallenbäder mit Schichtbetrieb für Schwimmer im Winter

Lange bevor Gesundheitsminister Anschober seine Version einer Corona-Ampel ins Spiel gebracht hat, gab es ein zweistufiges Modell für Wiens öffentliche Schwimmbäder, die ihren Job bisher gut erfüllt hat. Rot bedeutet eine Auslastung und somit Sperre für zusätzliche Besucher, bei Grün kann man ins Badevergnügen eintauchen. Besonders gewiefte Badegäste haben sich diesen Sommer Bade-Tickets im Voraus gekauft, und konnten ohne Einlasssorgen an der Schlange vorbei spazieren. Viele super-heiße Sommertage gab es zum Glück nicht, sonst wäre der Wiener Bädersommer im Corona-Jahr vielleicht nicht so glimpflich ausgegangen. Nun liegen die Pläne für den Herbst und Winter in Wiens Städtischen Hallenbädern auf dem Tisch.

Wiener Bäder Bäderampel-Anzeige vom 5. Juli

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Öffnungszeiten Hallenbäder im Herbst/Winter

Dass die die Wiener und Wienerinnen auch in den Wintermonaten die Möglichkeit brauchen, schwimmen zu gehen und Bewegung zu machen, ist der Stadtregierung klar. Sie hat entsprechende Vorkehrungen getroffen, um einen Betrieb, wenn auch eingeschränkt, in Wiens Städtischen Hallenbädern anzubieten. Konkret öffnen nach Saisonschluss der Sommerbäder am Montag, den 21. September, insgesamt zehn städtische Schwimmhallen. Das Hallenbad Hütteldorf folgt am 28. September, das Hallenbad Donaustadt am 1. Oktober 2020.

Die Stadt Wien hat ein Konzept für die Wintermonate in den Hallenbädern entwickelt. "Dem Schwimmvergnügen steht nichts im Wege, wenn man sich an die Abstandsregeln in allen Bereichen hält und außer beim Schwimmen und Duschen einen Mund-Nasen-Schutz trägt", so Stadtrat Czernohorszky. Nach wie vor Gültigkeit hat die Regel einer sechs Quadratmeter Schwimmbeckenfläche pro Badegast, wodurch die maximale Zahl der Gäste in den Becken reduziert wird. Um allen Schwimmern eine möglichst ausreichende Wasserflächen einzuräumen werden die Betriebszeiten der MA 44 – Bäder in Summe um 30 Stunden pro Woche ausgeweitet.

Das Hallenbad in Ottakring hat im Winter offen

Hallenbad im Ottakringer Bad | © PID/Martin Votava

Schulschwimmen, Frühschwimmen

Neu bei den Baderegeln für den Herbst und Winter ist, dass für Badegäste, Schulen und Vereine getrennte Schwimmzeiten vergeben werden. Schulschwimmen findet an vier Wochentagen von 8 bis 13 Uhr sowie an einem Wochentag von 11 bis 16.30 Uhr statt. Vereinsschwimmen ist an drei Wochentagen von 16.45 bis 21.00 Uhr sowie Samstag von 18.45 bis 21 Uhr möglich. Zusätzlich gibt es Frühschwimmen an allen Bäderstandorten, und zwar an vier Wochentagen von 6.45 bis 7.50 Uhr.

Regeln für Badebetrieb in Wien

Der öffentliche Badebetrieb findet an vier Wochentagen von 13 bis 16 Uhr, an zwei Wochentagen zusätzlich bis 21 Uhr sowie Samstag und Sonntag ganztägig statt. Die Badezeit wird zur Vermeidung von Wartezeiten auf drei Stunden beschränkt. Die Auslastung wird wie gehabt online in der Bäderampel angezeigt. Eine physische Ampel wird eventuell an einigen Standorten angebracht, wo es regen Zulauf gibt. Monats- und All-inclusiv-Karten (Gültigkeit nach dem 13. März) werden an den Bäderkassen zurückgekauft, wofür zusätzliche Kassenöffnungszeiten angeboten werden. Ein Leistungsanspruch kann jedenfalls nicht erhoben werden

Vergünstigte Schwimmpreise bleiben

Der bereits im Sommer erfolgreich erprobte 1-2-3-Tarif bleibt nun auch für die Herbst- und Wintermonate bestehen: So bezahlen Erwachsene 3 Euro, Jugendliche und SeniorInnen 2 Euro und Kinder ab 7 Jahren einen Euro. Ermäßigte Karten kosten ebenfalls zwei Euro, das Frühschwimmen wird für 1 Euro angeboten.

Badeampel hat sich ausgezahlt

Die Badeampel habe gut funktioniert, hieß es von Seiten der Wiener Bäder. Mit der Bäderampel-Webseite konnten Interessierte die Auslastung der Bäder beobachten. Ziel war es, eine Anreise zu vollen Bädern zu verhindern. Das beliebteste Wiener Bad war heuer wie so oft das Strandbad Gänsehäufel mit über 260.000 Gästen, gefolgt vom Strandbad Alte Donau mit 105.000 Besucherinnen und Besuchern. An dritter Stelle konnte das Kongressbad in Hernals knapp 100.000 Gäste begrüßen.

(PID/ORF/red)